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Schülerin des MKG bei der Jungen Islam Konferenz

Mitte Februar treffen in Berlin 40 junge Männer und Frauen zwischen 17 und 23 Jahren aus den Bundesländern NRW und Berlin aufeinander, um sich mit Fragen rund um die Themen Islam, westliche Welt und Integration auseinander zu setzen. Aus mehr als 200 Bewerbungen wählten die Organisatoren der "Jungen Islam Konferenz" Stiftung Mercator und die Humboldt-Universität zu Berlin 40 Teilnehmer aus, die die unterschiedlichsten Voraussetzungen mitbringen: Viele von Ihnen haben muslimische Wurzeln, sprechen gar auch eine arabische Sprache, wohingegen wieder Andere familiär nicht direkt mit dem Thema in Verbindung stehen.

Nuriani Hamdan, Schülerin des MKG Wegberg

Als ihre Mutter ihr von der Ausschreibung zur Jungen Islam Konferenz erzählte, war die 18-jährige Nuriani Hamdan direkt begeistert von der Teilnahmeidee. Da sie selbst Muslimin ist und das Thema sie somit direkt betrifft, zögerte sie keinen Augenblick "den Dialog mit anderen Jugendlichen zu suchen und die Chance zu nutzen andere Muslime kennen zu lernen". Für sie ist es kein Problem ihren muslimischen Glauben mit dem modernen westlichen Leben zu vereinen. Hinzu kam, dass die Mitausrichtende Hochschule "Humboldt-Universität zu Berlin" ihre Wunschuniversität ist, an der sie in einem halben Jahr gerne ein Studium im Bereich Soziologie und Politikwissenschaft beginnen möchte.

Am ersten Wochenende des Februars trafen sich die 40 Auserwählten bereits ein erstes Mal, um die 2 Wochen später statt findende Junge Islam Konferenz vorzubereiten und sich gegenseitig kennen zu lernen.

Die Konferenz selber ist in zwei Hauptteile gesplittet: Freitags findet ein Planspiel mit zugewiesenen Rollen aus der 'eigentlichen' Islam Konferenz statt. Nuriani Hamdan, Schülerin der Jahrgangsstufe 13 am Maximilian-Kolbe-Gymnasium Wegberg, muss an diesem Tag die Bundesministerin für Bildung und Forschung Annette Schavan darstellen und deren Position vertreten. Samstags haben die Teilnehmer dann die Möglichkeit ihre eigenen Vorstellungen und Ideen einzubringen und zu diskutieren. Es wird ein Vorschlagskatalog erarbeitet, der der großen Islam Konferenz vorgelegt wird, in welcher die Jugend leider völlig außen vor gelassen wird. Eine Idee, die sie einbringen wird, ist es, "keinen konfessions- und religionsspezifischen Unterricht in den Schulen anzubieten, sondern konfessions- und religionsübergreifenden Unterricht. Viele Missverständnisse und Vorurteile rühren daher, dass die Leute nicht genau aufgeklärt sind bezüglichen anderer Religionen wie dem Islam. Halbwahrheiten, wie sie Thilo Sarrazin veröffentlicht, sind da auch eher kontraproduktiv". Nuriani selbst hat während der bisherigen Schulzeit am evangelischen Religionsunterricht teil genommen, der "gerade aufgrund meiner anderen Religion sehr gewinnbringend für mich war".

Für den Sonntag hat sich Nuriani, deren Name 'Licht' bedeutet, vorgenommen mit den neu gewonnenen Bekannten die Hauptstadt unsicher zu machen und dort einen schönen Tag zu verbringen bis es für sie wieder Richtung Heimat nach Wegberg geht, übrigens als einzige Teilnehmerin aus der Region am Niederrhein.

Von Christopher Czimek