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Besuch des Bischofs am MKG Wegberg
Am Mittwoch, dem 28.04.2010, hatten wir, einige Schüler der 10. und 11. Klassen, im Rahmen des katholischen Religionsunterrichtes die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Gespräch mit dem Bischof Heinrich Mussinghoff. Dieser war schon zuvor seit etwa drei Wochen im Wegberger Gebiet unterwegs gewesen und hatte viele Einrichtungen besucht, als nun schließlich auch unsere Schule auf dem Programm stand. Während das Treffen für die einen Teilnehmer erst unmittelbar vor der Stunde angekündigt war und sie sich spontan dafür begeisterten, hatten andere dieses schon Tage vorher ausführlich vorbereitet, indem sie die Fragen der Schüler an den Bischof sammelten, der sich bereit erklärte auf alles einzugehen.
Was kann man tun, um die Kirche wieder attraktiver für Jugendliche zu machen?
Wie viele junge Erwachsene werden überhaupt noch Pastor? Und daran anschließend ...
Wäre der Beruf des Pastors ansprechender, wenn die Einhaltung des Zölibates freiwillig wäre und wäre diese Lösung überhaupt umsetzbar?
Warum werden Frauen von hohen kirchlichen Ämtern ausgeschlossen?
Trotz dieser vielen Fragen, die sicherlich auch noch ausführlicher hätten diskutiert werden können, hätte die Zeit dazu gereicht, stand natürlich die Frage nach den vielthematisierten Missbrauchsfällen durch Geistliche an Kindern und Jugendliche im Mittelpunkt. Heinrich Mussinghoff zeigt sich zu diesem Thema stark bewegt und getroffen, was er selbst auch in seiner lebhaften und ausführlich anschaulichen Stellungnahme hierzu betonte.
Insgesamt kamen viele interessante, teils sehr verschiedene, Argumente und Meinungen zutage, die häufig auch an Bibelstellen und mit anderen Quellen belegt wurden. Wie streng ist zum Beispiel die "Empfehlung" des Zölibates durch Jesus zu sehen? Und wie kann es sein, dass der erste Papst verheiratet war? Ist die Tatsache, dass die zwölf Jünger Jesu nur Männer waren ein Argument, auch nur unverheiratete Männer mit kirchlichen Ämtern zu bekleiden oder überwiegt Gottes Anweisung "Seid fruchtbar und vermehret euch"?
Obwohl die Gesprächszeit letztendlich doch sehr knapp war, haben vermutlich all Anwesenden zumindest einen Eindruck von einmal völlig anderen Meinungen und ganz neue Denkanstöße mit auf den Weg gegeben bekommen, die auch in nächster Zeit als Leitfaden zu weiteren Diskussionen im Unterricht dienen werden.
Von Eva Winkens