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Ausstellung im Trachtenmuseum - Wegberger Schüler informieren über Nachhaltigkeit

Wie viel Liter Wasser stecken in einer Jeans? Diese und weitere verblüffenden Infos haben Schüler des MKG Wegberg jetzt in einer Ausstellung zusammengetragen.

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Stolz präsentieren die Zehntklässler des Maximilian-Kolbe-
Gymnasiums ihre neue Ausstellung. (RP-Foto: Vera Straub)

Im Museum für Europäische Volkstrachten können Besucherinnen nicht nur die "Pracht der Tracht" bewundern, sondern seit einiger Zeit auch eine modische Zeitreise durch vergangenen Jahrzehnte unternehmen. Jetzt wird die Ausstellung um Rechercheergebnisse der Schülerinnen und Schüler des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums bereichert. 18 Zehntklässler engagieren sich für zwei Jahre im Differenzierungskurs Nachhaltigkeit und beleuchten mit der Unterstützung ihres Lehrers Guido Knippenberg verschiedene Aspekte des komplexen Themenbereichs. "Es war eine große Freude für uns, im vergangenen halben Jahr regelmäßig im Trachtenmuseum arbeiten zu dürfen", richtete Knippenberg seinen Dank an Gregor Laufenberg vom Heimatverein Beeck sowie an Klara Schlömer.

Worum geht es den Schülerinnen und Schülern, wenn sie an Nachhaltigkeit in Bezug auf Mode denken? Im Fokus ihrer Überlegungen stand vor allem ein Kleidungsstück, das man ohne Zweifel als modischen Dauerbrenner bezeichnen kann: die Jeans. Praktisch alle konventionellen Jeans belasten die Umwelt durch den Einsatz von giftigen Chemikalien in Baumwollanbau und Produktion. "Ein schockierender Fakt: Um eine Jeans zu produzieren, braucht es 8000 Liter Wasser - also so viel, wie ein Mensch in acht Jahren benötigt", sagt Simon. "Zumal Jeans meist in Ländern produziert werden, in denen das Wasser ohnehin knapp ist." Wer die Jeans in diesen Ländern herstellt, bekommt im Durchschnitt 29 Cent pro Arbeitsstunde - "so viel wie ein halbes Brötchen beim Bäcker kostet", veranschaulicht die Ausstellung.

Den Schülerinnen und Schülern war es vor allem wichtig, den Besuch der Ausstellung kurzweilig und interaktiv zu gestalten, damit die schwere Kost auch im Gedächtnis bleibt. In einer Vitrine zeigen sie, wie man Jeans up- und down- sowie recyceln kann. Ein Selbsttest dient dazu, dass die Besucherinnen und Besucher anhand eines entwickelten Fragebogens ermitteln können, wie nachhaltig sie sind. Mit roten, gelben und grünen Coins in Röhren soll sich am Ende ein Bild ergeben, wo die Wegberger in Sachen Nachhaltigkeit stehen.

Schulleiterin Maj Kuchenbecker zeigte sich beim Besuch der Ausstellung stolz auf die Leistung der Schüler, aber auch schockiert über die Fakten. "Was können wir tun?", fragte sie in die Runde. Neben den Ideen, die im "Goldenen Buch der Zukunft", das Bestandteil der Ausstellung ist, zu finden sind, wollen die Schüler noch weit mehr entwickeln. "Wir müssen es Schritt für Schritt aktiv angehen und normalisieren, nachhaltig zu sein", lautete das Fazit.

Von Vera Straub
Rheinische Post, 01.07.2024