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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2022 > Bericht vom 11.04.2022 ]

Nach drei Jahren coronabedingter "Abstinenz": MAXX-Bühne präsentierte das Stück "An Inspector calls"

Am Freitag, dem 01.04.2022, und am Samstag, dem 02.04.2022, gab es an unserer Schule ein spannendes und mitreißendes Theaterstück des Literaturkurses der Q2. Mit viel Arbeit, Mühe und natürlich auch Vorfreude bereiteten sich unsere Schauspieler*innen in den vorherigen Monaten und Wochen auf die zwei ersehnten Abende vor.

"An Inspector Calls", so hieß das Stück, welches die Schauspieltalente der Q2 präsentierten. Eine angesehene Familie, die Birlings, feiern in ihrem Anwesen die Verlobung der Tochter Sheila Birling mit Gerald Croft. Während der Feierlichkeiten besucht ein Mann, Inspektor Goole, die Familie und befragt diese über einen Selbstmordfall. So werden die Familienangehörigen - einer nach dem anderen - von dem vermeintlichen Inspektor über das vermeintliche Opfer Eva Smith verhört.

Als erster ist der Vater an der Reihe. Dieser gibt an, Eva als Angestellte in seiner Fabrik nach deren Forderung eines höheren Lohns entlassen zu haben. Daraufhin verhört der Inspektor die Tochter. Sie erkennt die Frau als Verkäuferin wieder, welche durch ihre unberechtigte Beschwerde beim Geschäftsführer entlassen wurde. Dann kommt heraus, dass Sheilas Verlobter Gerald eine Affäre mit der Frau hatte, woraufhin Sheila die Verlobung annulliert. Sheilas Bruder, Eric Birlig, schließlich schwängerte das Opfer, weshalb dieses eine Wohltätigkeitsorganisation um Hilfe bat, als deren Vorsitzende sich die Mutter der Familie,  Mrs. Sybil Birling, entpuppt. Sie lehnte den Antrag des Opfers auf finanzielle Hilfe ab.

Somit stellt sich am Ende heraus, dass die gesamte Familie durch ihr unsoziales Verhalten für den Selbstmord von Eva Smith mitverantwortlich ist.

Für alle Zuschauer*innen völlig unerwartet klärt sich abschließend auf, dass der Inspektor gar kein richtiger Inspektor war und dass es zu diesem Zeitpunkt auch kein Selbstmordopfer im örtlichen Krankenhaus gab.

Sheila kann nicht verstehen, dass ihre Eltern trotz ihrer Mitverantwortung einfach so weiter machen wollen wie bisher und die vermeintliche Botschaft des Inspektors nicht beachten. Doch dann - wer hätte es gedacht - folgt ganz am Schluss eine weitere Überraschung: Der Cliffhanger des Stückes ist ein abschließender Anruf eines Inspektors, der einen Selbstmordfall aufklären und die Familie zur Befragung aufsuchen möchte. Der "Fall" wird also zur Wirklichkeit.

Geschah dies, da Teile der Familie ihre Lektion nicht lernten, oder war Inspektor Goole in Wahrheit Eva Smith und brachte sich nach diesem Abend tatsächlich um? Oder, oder, oder … Ungeklärte Fragen, die uns allen Interpretationsfreiraum lassen. Doch wie auch immer, die Botschaft ist klargeworden: Wir alle sollten mehr auf unser Verhalten gegenüber unseren Mitmenschen achten und uns über unsere soziale Verantwortung gegenüber unserem Umfeld bewusst sein.

Diese Botschaft haben die Schauspieler*innen beider Besetzungen an beiden Abenden durch ihre großartige schauspielerische Leistung und ihre tolle Bühnenpräsenz überzeugend  "rübergebracht". Sie füllten ihre Rollen gekonnt aus und man hatte den Eindruck, nicht Schüler*innen des MKG im 21. Jahrhundert auf der Bühne zu sehen, sondern eine angesehene Familie zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei ihrer Verlobungsfeier und verstrickt in einem vermeintlichen Selbstmordfall.

Zusammenfassend war es ein wirklich sehr gelungenes Theaterstück mit sowohl emotionalen als auch überraschenden Momenten.

Chapeau an den Theaterkurs von Herrn Hergert, an alle Schauspieler*innen und die anderen Mitwirkenden hinter den Kulissen, die alle gemeinsamen starke Nerven und ein tolles Durchhaltevermögen bewiesen, als coronabedingt nicht nur ihr betreuender Lehrer, sondern auch der eine oder andere Schauspieler kurzfristig ausfielen.

Tausend Dank auch an die Technik-AG, die souverän für einen völlig reibungslosen technischen Ablauf sorgte!

Von Selina Zahn (Jgst. EF)
und Christina Reinhardt