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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2020 > Bericht vom 21.10.2020 ]

Suchtpräventionstage am MKG Wegberg

Drogen und Schule? Zwei Dinge, die wohl auf den ersten Blick nicht zusammengehören. Aber Schule hat den Auftrag, über Drogen zu informieren und die Schüler*innen dahingehend zu sensibilisieren.

Genau das unternimmt unsere Schule einmal im Jahr beim Suchtpräventionstag in der Jahrgangsstufe 9. So auch in diesem Jahr am 21.09.2020 bis zum 28.09.2020. Das Projekt war in drei Blöcke unterteilt, in welchen die Themen Sucht, Suchtvorbeugung und polizeirechtliche Fragen (besonders mit dem Fokus auf Cannabis) thematisiert wurden. Ziel der Unterrichtseinheiten ist die Aufklärung der Schüler im Umgang mit Alkohol und das Reflektieren des eigenen Konsums.

Der Sozialpädagoge Markus Wilmer sprach zu Beginn mit jeder Klasse über das Thema Sucht im Generellen und fragte, welche Süchte den Schüler*innen bekannt seien und was sie unter einer Sucht verstünden. Anschließend erklärte er, zur offiziellen Definition von Sucht gehörten die Begriffe: Zwang, Kontrollverlust, Toleranzentwicklung, Entzugserscheinung, Vernachlässigung und fortgesetzter Konsum. In einem Flussdiagramm stellte er zudem den Verlauf der Abhängigkeit dar und machte an Fallbeispielen deutlich, was Sucht bedeutet und ab wann man in welches Stadium von Sucht eingeordnet werden kann. Herr Wilmer wies darauf hin, dass eine Sucht verschiedene Ursachen haben kann und es immer viele verschiedene Möglichkeiten gibt, wie man einschreiten kann. Abschließend in dieser 90 Minuten-Einheit gab es ein Cannabis Quiz, bei dem die Schüler*innen ihr Vorwissen zum Thema Cannabis beweisen konnten.

In einem zweiten 90-minütigen Blog der Projekttage erfuhren die Schüler*innen alles zum Thema Drogenprävention und rechtliche Aspekte bei stoffgebundenen Süchten. Herr Heizer von der Kreispolizeibehörde in Heinsberg machte anhand anschaulicher Beispiele deutlich, welche Drogen verboten sind und in welchen Fällen manche Drogen erlaubt sind. Zudem zeigte er verschiedene Fakten aus der Euregionalen Jugendbefragung 2013, in welcher die achten und zehnten Klassen im Kreis Heinsberg zum Thema Drogen befragt wurden. U.a. erklärte Herr Heizer, dass der erst Kontakt mit Cannabis teilweise schon im Alter von 14,5 Jahren erfolgt. Abschließend beantwortete er sehr sachlich alle Fragen der Schüler*innen zum Thema Drogen und Süchte.

Die dritte Unterrichtseinheit fand für alle drei Klassen 9 am Montag, den 28.09.2020 statt. Die Jugendlichen trafen in dieser Einheit auf die beiden Anonymen Alkoholiker, Jens und Siggi, die aus ihrem Leben berichteten und darüber, wie sie mit ihrer Süchten umgehen. Die Anonymen Alkoholiker gibt es in Deutschland schon seit 1953. Siggi und Jens berichteten, dass auf Grund von Corona mehrere Gruppen pausiert sind und den Teilnehmer*innen dadurch ein Dilemma entsteht, denn ohne die regelmäßigen Treffen ist es vielen nicht möglich, von ihrer Sucht wegzukommen. Im Anschluss erzählten die beiden über ihre Lebensgeschichte und darüber, wie sich ihre Sucht entwickelte. Sie berichteten von Selbstmordgedanken die zu Selbstmordversuchen führten, von Trennungen, Arbeitslosigkeit und Klinikaufenthalten. Siggi sagte: "Sucht ist eine geistige, seelische und körperliche Krankheit." Jens fügte hinzu: "Alkohol ist nie eine Lösung."

Die Schüler*innen bewegte dieser Teil der Projekttage am meisten. Maximilian Arnolds (9b) sagte: "Es war, als hätte ein Freund uns seine Geschichte erzählt." Die Erzählungen der beiden Anonymen Alkoholiker führte den Schüler*innen deutlich die Auswirkungen eines häufigen Alkoholkonsums vor Augen.

Den Abschluss des Projektes bildete ein Elternabend, bei dem auch die Eltern von Herrn Heitzer und Herrn Wilmer aufgeklärt und sensibilisiert werden. Herr Heitzer führte aus: "Oftmals sind es nicht nur die Schüler*innen, die etwas über Drogen erfahren sollten, sondern auch die Eltern, die nicht wissen, wie bestimmte Drogen aussehen oder ob die Kinder schon Erfahrungen mit Drogen gemacht haben."

Lehrerin Christina Wlosinski, die den Suchtpräventionstag nun im zweiten Jahr organisierte, bedauerte, dass die sonst übliche Einheit des "Alkohol-Parcours", bei dem die Teilnehmer*innen mit "Alkohol-Brillen" verschiedene Parcours durchlaufen sollen, in diesem Jahr auf Grund der Covid-19-Situation wegfallen musste. Sie betonte, wie wichtig Suchtprävention für jeden ist und wie wichtig es ist, dass die Projekttage auch in diesem Jahr wieder stattfinden konnten.

Von Katrin Alef (Jgst. Q2)