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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2020 > Bericht vom 29.01.2020 ]

Amtseinführung von Schulleiterin Maj Kuchenbecker

Am Dienstag, dem 21.01.2020, wurde Maj Kuchenbecker, die unsere Schule seit März 2019 kommissarisch geführt hatte, offiziell in ihr Amt eingeführt. Nach ihrer Ernennung zur Schulleiterin am 31.10.2019 in Köln folgte nun die Amtseinführung in Wegberg. Zu diesem Anlass wurden die Lehrerschaft und auch bereits pensionierte Lehrer des MKG, alle Klassen- und Kurssprecher sowie der Schülersprecher, die Schulleiter der benachbarten Schulen und Städte, Vertreter der Elternschaft und des Fördervereins sowie die nicht-pädagogischen Mitarbeiter unserer Schule und die Presse in das Pädagogische Zentrum (PZ) gebeten. Auch der Bürgermeister, Vertreter des Schulträgers, Vertreter der Fraktionen im Rat sowie die örtlichen Pfarrer und Priester waren herzlich zur Feierstunde eingeladen.

Zu Beginn begrüßte Lehrer Thorsten Ingenrieth die Anwesenden und eröffnete die Veranstaltung.

Unser Bürgermeister Herr Michael Stock war der erste Redner. Er nahm Frau Kuchenbeckers 25-jähriges Jubiläum an unserer Schule in den Blick, die "silberne Hochzeit", wie er es nannte. Eine solche "Ehe", so Stock, bringe auch Verantwortung für Lehrer, Schüler, Eltern und das Gebäude mit sich. Gabriel Marcels Ausspruch wandelte er entsprechend dem heutigen Anlass um: "Wer eine Schule (Menschen) liebt, setzt für immer seine Verantwortung (Hoffnung) auf sie." Anerkennend äußerte unser Bürgermeister, Frau Kuchenbecker habe sich in den letzten Jahren bereits an verantwortlicher Stelle engagiert für die Belange der Schule eingesetzt. Er schloss seine Rede, indem er ihr eine gute Hand "in guten wie in schlechten Zeiten" wünschte.

Nach einem musikalischen Zwischenspiel des Musik-Praktisch-Kurses der Q2 unter der Leitung von Lehrerin Sabine Biermann, der mit seinem beschwingten Liedvortrag "Mein kleiner grüner Kaktus" zur allgemeinen Erheiterung des Publikums beitrug, hielten die Schuldezernentin Frau Dr. Ulrike Bardt und unsere ehemalige Schulleiterin Frau Dr. Barbara Tillmanns eine Rede, in der sie gemeinsam auf biografische Meilensteine und besondere Charakterzüge von Maj Kuchenbecker als Lübecker Kapitänstochter, die nun ihr Schiff "MKG" steuere, eingingen.

So erwähnten sie beispielsweise ihren Aufenthalt in England und ihre damit verbundene Leidenschaft für die englische Sprache und Großbritannien sowie ihr großes Engagement an unserer Schule für die Aufrechterhaltung des Austausches mit unserer Partnerschule in Concord in den USA. Mit einem Augenzwinkern erwähnten sie, dass Maj Kuchenbecker nach Hartmann, Meersmann und Tillmanns die erste Schulleiterin unserer Schule ohne die Silbe "-mann" im Nachnamen ist. Betont wurden ferner ihr Erwerb der Fakultas in evangelischer Religionslehre über einen Zertifikatskurs in einem ansonsten katholischen Umfeld und ihr damit verbundener "ökumenischer Auftrag" an unserer Schule. Nach fast fünf Jahren gemeinsamer Amtszeit mit Frau Dr. Tillmanns konnte etwas aus dem Nähkästchen geplaudert werden. Dabei wurde Maj Kuchenbeckers Ziel deutlich, eine starke Schulgemeinschaft zu bilden, in der soziales Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme zur Selbstverständlichkeit gehören. Wichtig sei ihr, junge Menschen in die Lage zu versetzen, Verantwortung für sich und das gesellschaftliche Zusammenleben zu übernehmen. Diese Ziele habe sie unter Anderem durch ihr Mitwirken im Ausschuss Bildung, Integration und Soziales der Stadt Wegberg verfolgt. Schließlich sprachen Frau Dr. Bardt und Frau Dr. Tillmanns auch Frau Kuchenbeckers geplante Schwerpunkte Digitalisierung, Umstellung auf G9, Stärkung der Zusammenarbeit der drei weiterführenden Schulen unseres Schulzentrums und Öffentlichkeitsarbeit an.

Bevor unser Schülersprecher Nick Czorniczek zu Wort kam, trat die Klasse 7c unter Leitung von Lehrer Alexander Hergert in Nachahmung der Blues Brothers mit "Everybody needs somebody" auf, wobei die Schüler sich selbst mit einer eigenen Band begleiteten. Selbst einstudierte Tanzeinlagen fehlten bei diesem Auftritt nicht.

In seiner Rede brachte Nick Czorniczek seine große Dankbarkeit gegenüber unserer bisherigen und unserer neuen Schulleiterin zum Ausdruck. Auch er betonte Frau Kuchenbeckers Engagement, Beharrlichkeit, Ausdauer und Flexibilität sowie ihr Vertrauen in die Schülerschaft. Hierbei bezog er sich auf ihre positive Reaktion auf die sehr kurzfristige Idee der SV im Sommer 2019, noch vor den Sommerferien zur Stärkung der Gemeinschaft am MKG ein Sportfest während der Schulzeit zu veranstalten und dazu den Unterricht für die gesamte Schülerschaft ausfallen zu lassen. Obwohl die SV nur 7 Tage vor dem anvisierten Termin vollkommen ohne Konzept oder sonstige Vorbereitung an Frau Kuchenbecker herantraten, habe sie es trotz anfänglicher Skepsis möglich gemacht und die Schülervertreter dazu ermutigt, ein Konzept auszuarbeiten und das Projekt in die Tat umzusetzen. Ihr ehrliches Interesse an der Schülerschaft und ihren Entwicklungen, welches sie auch in regelmäßigen Konferenzen mit den Schülervertretern zeige, sei beeindruckend und entscheidend für die Weiterentwicklung der Schule, so der Schülersprecher. Dafür bedankte er sich auch im Namen der gesamten Schülerschaft herzlich bei ihr und wünschte "volle Fahrt voraus" für die neue "Kapitänin".

Anschließend wies Andreas Feger, der Vorsitzende der Schulpflegschaft, in seiner Rede darauf hin, dass Maj Kuchenbecker die erste Schulleiterin sei, die schon vor ihrem Amtsantritt Lehrerin an unserer Schule war. Er erinnerte an den ersten Schulleiter Hartmann, der sich mit damals aktuellen Fragen wie "Werden alle Schüler schwerhörig, wenn sie mit einem Walkman durch die Schule gehen?" beschäftigen musste. Sein Nachfolger, Willy Meersmann, der, wie Feger humorvoll erwähnte, festgestellt habe, dass es "bessere Orte auf dieser Welt gibt" und vom Cornelius-Burgh-Gymnasium in Erkelenz nach Wegberg wechselte, habe die Schule ins neue Jahrtausend geführt und sich mit Fragen seiner Zeit wie "Sollten Schüler wirklich Handys haben?" auseinandersetzen musste. Frau Dr. Barbara Tillmanns, die ebenfalls vom Cornelius-Burgh-Gymnasium zu uns nach Wegberg gekommen sei, habe offensichtlich ebenfalls festgestellt, dass es bessere Orte auf dieser Welt gebe, und habe sich mit aktuellen Fragen wie "Führen Smartphones zur sozialen Isolation der Schüler?" befassen müssen. Nach diesem kleinen Gang durch die Schulleitungsgeschichte kam Herr Feger zu Fragen unserer Zeit wie "Komme ich ins Gefängnis, wenn ich auf der Klassenfahrt Fotos mit Schülern mache?" Bei solchen und anderen Fragen könne es nur von Vorteil sein, dass Maj Kuchenbecker schon großes Vertrauen im Kollegium genieße, stellte der Schulpflegschaftsvorsitzende fest. Feger charakterisierte Frau Kuchenbecker als stets höflich und freundlich, aber wenn nötig auch als vehement und er schätze sehr, dass sie ihre Aufgabe nicht nur als Beruf, sondern vielmehr als Berufung sehe. Er schloss, dass er gemeinsam mit ihr auch weiterhin scheinbar utopische Ziele verwirklichen wolle.

Nach der musikalischen Lobeshymne "Ein Hoch auf uns", gesungen von Jule Meyer aus der Jahrgangsstufe Q2, übernahm Lehrerin Katrin Keite als Vorsitzende des Lehrerrates mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Lehrerratskollegen Steffen Friedrich, Alexander Hergert, Barbara Rüth und Astrid Schreier das Rednerpult.

Die Lehrerkollegen überreichten Maj Kuchenbecker symbolisch für ihre "Thronübernahme" und ihre Liebe für monarchische Systeme "königliche Insignien" wie den Reichsapfel, eine Krone und ein Zepter. Maj Kuchenbecker sei für einen Spaß immer zu haben, schmunzelte Frau Keite. Dem gut funktionierenden und harmonischen Kollegium sei es sehr willkommen, dass keine Schulleitung von außerhalb komme. Frau Keite erwähnte dankbar, dass die Lehrerschaft am MKG wertschätzend zusammenarbeite, sich ergänze und auch in der Freizeit Beziehungen pflege trotz steigenden Druckes von Seiten des Ministeriums, trotz einer Vielzahl von Aufgaben und trotz Lehrermangels, wie sie in einem Nebensatz kritisierte. Um bestimmte dienstliche Entscheidungen beneide im Lehrerzimmer niemand Maj Kuchenbecker und dennoch meistere sie auch diese Herausforderungen mit Bravour. Aktuelle Wünsche des Kollegiums seien "Ausgleich des Ökosystems", Wachsamkeit für die Bedürfnisse aller und dass das besondere Arbeitsklima am Maximilian-Kolbe-Gymnasium mit beinahe 100%iger Teilnahme an den Weihnachtsfeiern, humorvollen Lehrerkonferenzen und einem herzlichen und wertschätzenden Miteinander so bleibt. Besonders gerührt merkte Frau Keite an, dass sogar längst pensionierte Mitglieder des Kollegiums zurückkehren und aushelfen, um den schulischen Alltag trotz Lehrermangel zu meistern. Dies sei nicht zuletzt Verdienst von Frau Kuchenbeckers Arbeit an unserer Schule. Zum Schluss ihrer Rede drückte das Lehrer-Team um Frau Keite ihre Wünsche aus, indem sie den Namen unserer Schulleiterin Maj Kuchenbecker analysierten. "Maj" heiße, aus dem Althochdeutschen abgeleitet, "die Perle". Dies treffe Frau Kuchenbecker besonders in Bezug auf Glanz, repräsentative Fähigkeiten und Einzigartigkeit. "Kuchen" gibt es immer bei Festen oder zum Heben der Laune in dunklen Zeiten. Er sei etwas Besonderes, um sich und Anderen eine Freude zu bereiten. Er könne an den Anlass angepasst verziert sein und sei mitunter lange haltbar. Was für ein schönes Bild für den Wunsch des Kollegiums, Maj Kuchenbecker möge ihm lange erhalten bleiben, es repräsentieren und ihm Gutes tun. Als Schulleitung und Lehrerin sei sie auch "(Ober)b(ä)cker(in)" von schulischen Laufbahnen, suche individuelle Zutaten, stimme die Backzeit ab, verfeinere die Temperatur und optimiere ständig die Rezepte. Schlussendlich entlasse sie dann vom MKG die fertigen "Kuchen" mit Glitzerstreuseln auf einem großen Fest. Frau Keite schloss mit "Lang, lang lebe die Königin".

Zu guter Letzt beendete Maj Kuchenbecker selbst die feierliche Veranstaltung, indem sie ihre Dankbarkeit, nun Schulleiterin unserer Schule sein zu dürfen, ausdrückte. Sie wisse um die Vorteile, als Schulleitung von außen "neu" an eine Schule zu kommen, dennoch erinnerte sie an die Vorteile, die es mit sich bringe, mit einer Schule, ihrer Geschichte und ihren Abläufen so vertraut zu sein, wie sie es sei. Sie blickte zurück auf ihre ersten Tage als Referendarin am MKG 1995 unter dem ersten Schulleiter Hardmann, wo sie im Erdkundeunterricht bei Lehrerin Britta Keil hospitierte. Das Thema der damaligen Stunde, Braunkohleabbau, und Frau Keils Mitbringsel für den Kurs passend zur Jahreszeit, Mandarinen, hatten sie als geborene Lübeckerin fasziniert, und es sei interessant, wie dieses Thema heute in Form von Kohleausstieg nach 25 Jahren immer noch eine Rolle spiele. Damals hätte sie niemals geglaubt, dass sie eines Tages Schulleiterin sein werde. Noch heute erinnert sie sich an die Rede des damaligen Schuldezernenten Herrn Maesch anlässlich der Amtseinführung von Schulleiter Meersmann. Herr Maesch habe formuliert, Schulleiter zu sein sei eine wahre Sisyphosarbeit und doch sei Sisyphos ein glücklicher Mensch gewesen.

Die spätere Amtseinführung von Frau Dr. Tillmanns als dritter Schulleiterin und ihr selbst als Stellvertreterin bezeichnete Maj Kuchenbecker als "Blind Date", bei welchem sie Gefallen aneinander gefunden und Bekanntheit als "Formular Queens" erlangt hätten. Die Nachricht von Frau Tillmanns Wunsch, zur Bezirksregierung zu wechseln, habe Maj Kuchenbecker einige schlaflose Nächte gekostet. Für ihre gemeinsame Zeit bedankte sie sich bei ihrer Vorgängerin, wechselte dann gedanklich in die Zukunft und sprach über Digitalisierung, den Übergang zu G9 und Erziehung zu Klimabewusstsein und Nachhaltigkeit, ihren Zielen für diese Schule. Besonders liege ihr aber die bestmögliche Bildung für unsere Schülerinnen und Schüler am Herzen. Dazu rief sie auch, die Ergebnisse der Studie des neuseeländischen Bildungsforschers Hattie zitierend, dazu auf, die emotionale Seite in Form von Vertrauen, Empathie und Fürsorge wieder stärker ins Schulgeschehen zu bringen. Nur dieses Miteinander bringe einen langfristigen Lernerfolg, so Maj Kuchenbecker, und deshalb erwarte sie von jedem Mitglied unserer Schulgemeinschaft Selbstreflexion, Fairness und Anerkennung für Leistungen Anderer. Dankbar blickte sie auch auf die Leistungen des Teams der kommissarischen Schulleitung und von Kollegin Petra Negwer zurück, die ohne eine zusätzliche Vergütung das Amt der Stellvertreterin eingenommen habe. Ebenso dankte sie aber auch für die Flexibilität der Lehrerschaft bezüglich des Lehrermangels und die Arbeit der Sekretärinnen und des Hausmeisters.

Zuletzt dankte sie dem Schulträger, der Schulaufsicht und den Schulleitern der umliegenden Schulen für ihre konstruktive Zusammenarbeit sowie den Eltern, dem Förderverein und den Mitwirkenden des heutigen Tages.

Die feierliche Amtseinführung unserer neuen Schulleiterin fand nach sechs wirklich kurzweiligen Reden mit für alle Anwesenden interessanten Details über Maj Kuchenbecker und drei sehr gelungenen musikalischen Beiträgen ein kulinarisches Ende im PZ bei geselligem Beisammensein und dem einen oder anderen Gläschen Sekt.

Von Elisabeth Brenner (Jgst. Q1)