MINT-EC-Schule

MINT-EC-Cluster Medizinphysik

Cambridge-Zertifikate

Fobizz-Schule 2021/2022

Aktion Tagwerk
 

[ Berichte > Berichte für das Jahr 2017 > Bericht vom 27.03.2017 ]

Verrücktes aus dem Alltag im Supermarkt

Den Nachbarn treffen, Schnäppchen machen, Leute, die an der Kasse vordrängeln - die Welt des Supermarkts ist jedem bekannt. Aus diesem Grund hat sich die Oberstufentheater-Gruppe "maXXbühne" des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums dazu entschlossen, in diesem Jahr das Stück "Abkassiert - Mitleid liegt links im Regal" zu proben und vorzustellen.

"Jeder kennt die Situationen, die wir zeigen", sagt Robert Pauck, Lehrer am Gymnasium und Leiter des Theaters, "wir wollen episodenhaft darstellen, was im ,Mikrokosmos Supermarkt' passiert - und was eben nicht." So treffen die verschiedensten Personen aufeinander: Die Frau, die die anderen Kunden davon abhalten will, an Tieren getestete Produkte zu verwenden, betreten den Laden ebenso wie der Mann, der Kabel, Benzin und Feuerzeug kauft, um sich an seinem Chef zu rächen. Die Kassiererinnen, gespielt von Ella Königs und Anouk-Kira Baum, kommentieren, mal humorvoll, mal sarkastisch, das Geschehen oder sprechen die Gedanken der Kunden aus, mal greifen sie selbst ein. Die Zuschauer erfahren dadurch zum Beispiel, was sich die Personen wünschen und was passiert wäre, wenn sie die Gelegenheit nicht verpasst hätten. Genauso ist es in diesem Supermarkt aber auch möglich, die Zeit zurückzudrehen und die Situation wieder anders zu erleben.

"Wir haben im November angefangen, an dem Stück zu arbeiten", erzählt Pauck, "für mich ist es bemerkenswert, wie die Schüler daran wachsen und sich entwickeln." Die Gruppe, bestehend aus dem Literaturkurs und der Theater-AG, begann erst mit schauspielerischen Übungen, bevor sie das moderne Stück auswählte. "Die Proben waren viel Arbeit, wir haben auch die gesamte Bühne selbst gebaut, aber die Schüler waren mit Enthusiasmus dabei - es hat immer viel Spaß gemacht", so Pauck, der seit neun Jahren die Theater-AG leitet. Wichtig war allen, dass das Stück amüsant und tiefgründig zugleich ist. Und genau das ist bei den einzelnen Episoden gelungen: So möchte beispielsweise ein Mann eine Kaffeekanne kaufen, er wundert sich aber, dass eine der vollkommen identisch aussehenden roten Kannen so viel teurer ist als die übrigen. Die Kassiererinnen erklären ihm, dass es sich um eine "Ferrarikanne" handelt - hergestellt aus einem Ferrari, die sich zwar von einer gewöhnlichen Kanne nicht unterscheide, aber "typische Ferrariqualitäten besitzt": rote Farbe". Auf die Frage, warum man die Kanne kaufen solle, wenn sie sich nicht von den anderen unterscheide, kommt die geschickte Antwort: "Mit dieser Kanne trinken Sie den Kaffee bewusster, genau darum geht es doch: Wir schätzen die alltäglichen Dinge viel mehr wert." Bei den episodenhaften Geschichten werden die Zuschauer einbezogen. Die Kassiererinnen stellen Fragen - "Wer zahlt in ihrer Beziehung? Reicht es noch für die große Liebe oder doch besser das blonde Sonderangebot?" - oder leiten zu der nächsten Situation über. Viel Applaus für alle Akteure.

Von Kathrin Boehme
Rheinische Post, 27.03.2017 (Seite C3)