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Schüler erkunden das Braunkohletagebaugebiet und die historische Festungs- und Forschungsstadt Jülich

Die beiden Grundkurse Erdkunde der Q1 fuhren zusammen mit dem Erdkundekurs der EF unter der Leitung von Frau Keil nach Jülich. Die Tagesfahrt startete am Dienstag, dem 21.02.2017, mit dem Bus um 9:00 Uhr in Wegberg am Schwimmbad. Frau Keil und die Referendarin Frau Fertek begleiteten die Gruppe.

Frau Keil übernahm die Begrüßung im Bus und erläuterte uns mit einer kurzen Programmeinführung den geplanten Tagesablauf. Danach fuhren wir los, um im Laufe des Tages anhand von vielen verschiedenen Vorträgen, die von den Schülerinnen und Schülern der Q1-Kurse vorbereitet worden waren, die Entwicklung der Stadt Jülich sowie die Region rund um den Tagebau Inden näher kennenzulernen und uns markante Punkte vor Ort anzusehen.

Unser erster Stopp war in Immerath (neu), wo uns die Vor- und Nachteile dieses durch Umsiedlung seit 2006 entstandene Neubaugebiet erläutert wurden. Ein ganzes Dorf abzureißen und die Menschen zum Umzug zu bewegen bedeutet auch, dass alles neu gebaut werden muss. 66% der heutigen Bewohner, die in Immerath (neu) leben, sind wegen des Tagebaus aus Immerath (alt), Lützerath und Pesch weggezogen, da alle diese Dörfer im Abbaugebiet des Tagebaus liegen und somit von der Umsiedlung betroffen sind.

Weiter ging es zum Weyerhof - einem Gutshof der älteren Generation, um uns an diesem Beispiel zu erklären, was bei einer Umsiedlung alles aufgegeben werden muss.

Die "Sophienhöhe" ist als Hügel entstanden, da der Abraum als Halde aufgeschüttet worden ist und mittlerweile rekultiviert wurde, also wieder begrünt und bewachsen ist. Dies ist nur eine Möglichkeit der Rekultivierung, durch welche auch neue Naheerholungsgebiete und Wasserflächen entstehen können.

Wissenschaft und Forschung werden in der Region vor allem in Jülich betrieben, hier sind das Forschungszentrum Jülich, das Technologiezentrum und die Fachhochschule Jülich zu nennen, die wesentliche Ausbildungs- und Studienangebote bieten.

In der Innenstadt von Jülich erfuhren wir etwas über die verschiedenen Sehenswürdigkeiten, die Zitadelle, die römischen Grundlagen des Städtebaus und die Verkehrsanbindungen, die schon die Römer angelegt haben.

Ab 12:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Brückenkopfpark. Auch hier gab es Informationen über den Aufbau des Parks und die Möglichkeiten der Nutzung. Entstanden ist dieses Gelände mit Spielplätzen, einem kleinen Tierpark und viel Freifläche zur aktiven Freizeitgestaltung und Erholung. Das vielfältige Angebot lädt zur Natur- und Umweltbildung ein.

Zur Attraktivitätssteigerung der Region wurde in Jülich ein neues Jugendgästehaus gebaut. Die Stadt weist mit ihrem Logo darauf hin, historische Festungsstadt und Forschungsstadt mit Wohnqualität zu sein. Gäste können hier einkaufen und sowohl den Brückenkopfpark zur Erholung und Freizeitgestaltung nutzen als auch die nahe gelegenen Sportanlagen (Tennishalle, Freibad, Bolzplatz und Reitanlage).

Auf der Fahrt nach Aldenhoven wurde uns etwas über Jülich als Verkehrsknotenpunkt erklärt. Autobahnanbindungen, Bundes- und Landstraßen sorgen für eine optimale Anbindung im D-NL-B-Grenzgebiet und machen die Region zu einem attraktiven Standort für viele Unternehmen und Menschen.

Nach einer Mittagspause in Aldenhoven fuhren wir um 13:15 Uhr zum 36-Meter- hohen "Indemann" auf der Goldsteinkuppe im Kreis Düren.

Dieser Aussichtsturm entstand aus 280 Tonnen Stahl und ermöglicht auf seinen drei Ebenen mit Aussichtsplattformen einen weitreichenden Ausblick auf das Tagebaugebiet und die nähere und weitere Umgebung.

Der Turm wurde als Projekt 2008 realisiert und 2009 für Besucher eröffnet. Auch hier wurde nach den Abbauarbeiten der Kohle ein Freizeitareal zur Naherholung geschaffen (Fußballgolf, Kinder- und Abenteuerspielplatz, Minigolfanlage und Restaurant).

Mit vielen neu gewonnenen Eindrücken über die Veränderungen, die der Braunkohletagebau in unsere Umgebung bringt, kehrten wir am Nachmittag nach Wegberg zurück.

Von Julia Wingertszahn (Jgst. EF)
Bilder von Kai Kleinheuer (Jgst. EF)