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5. Poetry Slam "Sklave der Schrift" am MKG Wegberg

Am Freitagabend, dem 03.02.2017, gab es am MKG Wegberg wieder einmal spannende, dramatische, humorvolle und emotionale Texte zu hören - jegliche Emotionen waren vertreten, denn "Sklave der Schrift" ging in die fünfte Runde. 21 Schülerinnen und Schüler aus den Literaturkursen von Nadja Falk und Christoph Görner traten mit ihren eigenständig verfassten Texten im Rahmen des alljährlichen Literaturwettbewerbs am MKG Wegberg gegeneinander an. Gedichte, Kurzgeschichten, Balladen - alles war dabei.

Sklave der Schrift 2017: Die Jury

Wie schon in den Jahren zuvor bestand die Fach-Jury des Abends aus zwei etablierten Autoren namens Susanne Goga und Volker Hein, die am Ende des Abends die Siegerin bzw. den Sieger küren sollten.

Sklave der Schrift 2017: Die Moderatoren

Die Moderation des Wettbewerbs übernahmen in diesem Jahr Annemarie Strompen und Jonas Kirch (beide Q2).

Sklave der Schrift 2017: Christoph Görner

Der literarische Abend wurde eingeleitet von Lehrer Christoph Görner, der selbst einen Literaturkurs leitet und an diesem Abend auch eigene Gedichte zum Besten gab. Jeder Teilnehmer wurde humorvoll durch eine kurze Beschreibung seiner persönlichen Interessen und Eigenschaften von den beiden Moderatoren angekündigt.

Sklave der Schrift 2017: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Das erste Schülergedicht wurde verfasst und vorgetragen von Kristin Davidjan. In ihren Werken behandelte sie die Einsamkeit ("Kein Winter, Rosen oder Frühling") und auch die schwere Last des Andersseins ("Blank"). Ganz gegensätzlich dazu war die Geschichte von Lucas Wegenaer, die sich auf Amerikas jüngste Präsidentschaftswahl bezog. Das dargestellte Szenario zeigte Donald Trumps erste Zeit als neuer Präsident Amerikas und beschrieb mit sarkastischem Humor seine Denkweise und politische Einstellung. Auch Joshua Gärtner konnte mit einem sehr humorvollen Gedicht punkten ("Diese blauen Augen"). Joshua thematisierte in seinem anschließenden, äußerst kurzen Gedicht das ernstere Thema Selbstmord ("Balken"). In eine ganz andere Richtung orientierte sich Jana Müller. Ihre Kurzgeschichte ("New Age") spiegelte die negativen Seiten der weit entwickelten Smartphones heutzutage wieder. Der nächste lustige Vortrag wurde von Lukas Kunz präsentiert. Er gab einen typischen Montagmorgen am MKG Wegberg wieder und machte Andeutungen, die vor allem die Schüler im Publikum zum Lachen brachten.

Sklave der Schrift 2017: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Besonders zum Nachdenken hat Gjorgji Nikolovski angeregt. Er trug zwei lyrische Werke vor, bei denen man, um die Pointe zu verstehen, äußerst aufmerksam zuhören musste. Carla Schlietz widmete ihren Auftritt ihrem Lieblingswort 'Leben'. Nach ihr war Gina Neumüllers mit den literarischen Stücken "Dein altes Ich" und "Die drei Arten der Liebe" an der Reihe, mit denen sie auf romantische Weise auf die Liebe einging. Nicht ganz so romantisch, dafür politischer und gesellschaftskritischer war der Vortrag eines Bildgedichts von Clara Lauten. Auch Jan Rodriguez war in seinem ersten Stück äußerst gesellschaftskritisch. Für das zweite hingegen hat er sich Außergewöhnliches ausgedacht: Er trug ein Gespräch mit einem Geisteskranken vor, der an Schizophrenie leidet.

Sklave der Schrift 2017: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Das Thema Handynutzung im Alltag und auch im Familienleben kam erneut bei Anna Schillings Reizwortgeschichte "Nur ein Blick" extrem zur Geltung. Nach ihr folgte ein deutlich längerer Auftritt von Yannik Bergs, der eine Geschichte über einen Mann vorlas, welcher beim Versuch, seine geliebte Frau vor dem Tod zu retten, selbst in tödliche Situationen gerät, jedoch im Nachhinein immer wieder aufwacht und ein "Reset" erlebt. Von der Liebe sprach erneut Tobias Becker in seinen beiden zum Nachdenken anregenden Werken. Er wurde letztendlich vom Publikum zum besten Dichter des Abends gewählt.

Sklave der Schrift 2017: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Aus der Sicht einer Uhr hat Elisabeth Schmitz in ihrer Kurzgeschichte "Wenn die Zeit streiken würde" geschrieben, Esra Soyoglu bezog sich in ihrem Text auf die US-Wahl und deren mögliche Auswirkungen auf das Weltgeschehen. Von der Jury hoch gelobt wurde Anna Höhne, die in ihren nachdenklich stimmenden Kurzgeschichten auf den Sinn des Lebens einging. Ein weiteres gesellschaftskritisches Stück trug Julia Kaltenbach vor. Patrick Schillings' Gedicht "Umschulung" erzählte in sehr humorvoller Weise von den Problemen eines Henkers, der sich aufgrund von neu festgelegten Menschenrechten und dem Verbot der Todesstrafe eine neue Arbeit suchen muss. Sein zweites Gedicht "Hass", in dem das lyrische Ich an Liebeskummer leidet, war besonders durch Patricks Vortragsweise emotional berührend. Auch Luna Hohn, die letzte Teilnehmerin dieses Abends, stellte mit den Stücken "Helden" und "Brief an dich" die Gesellschaft infrage und ging wie ihr Vorgänger auf den Liebeskummer ein. Zum literarischen Abschluss präsentierte Lehrerin Nadja Falk, die wie Christoph Görner einen Literaturkurs unterrichtet, eine Geschichte über ihre Kinder sowie ihre alltäglichen pädagogischen Bemühungen als Mutter.

Nach all den literarischen Auftritten zog sich die Autoren-Jury zurück, um die drei Gewinner des Abends zu bestimmen. Währenddessen wurde der Publikumssieger gekürt. Dazu stellten sich die Teilnehmer in einer Reihe auf und kehrten dem Publikum den Rücken zu. Jeder Zuschauer hatte nun die Gelegenheit, einen Lego-Duplo-Stein hinter seinen Favoriten zu stapeln. Die meisten Legosteine erhielt Tobias Becker und war damit der Publikumssieger des Abends. Im Anschluss präsentierte die Jury das mit Spannung erwartete Ergebnis ihrer Wertung: Den dritten Platz erreichte Joshua Gärtner: Die Jury fand vor allem den Gegensatz zwischen seinen beiden Gedichten beeindruckend. Der zweite Platz ging an Patrick Schillings, der durch seine Vortragsweise punkten konnte. Der Sieger des Literaturwettbewerbs "Sklave der Schrift" 2017 wurde Jan Rodriguez. Er hat die Jury besonders mit seiner zweiten Geschichte über Schizophrenie überzeugt. Sein Vortrag war sehr bewegend und die Art, wie er sein Werk präsentierte, verursachte bei vielen Zuschauern eine Gänsehaut.

Sklave der Schrift 2017: Die Sieger

Am Ende der Veranstaltung stand für das Publikum und die Jury fest, dass das Maximilian-Kolbe-Gymnasium auch in diesem Jahr wieder viele Talente aufzubieten hatte. Es war für alle "Dichter" ein erfolgreicher und berührender Abend.

Wir freuen uns auf das nächste Jahr und den sechsten Startschuss von "Sklave der Schrift" am MKG Wegberg.

Von Jane Grabolle (Jgst. Q1)
und Felix Kirch (Jgst. EF)