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Ratssitzung im MKG - Was passiert mit unserer Mediothek?
Eigentlich war es eine ganz normale Ratssitzung der Stadt Wegberg, die am Dienstag, dem 24.05.2016, von den Mitgliedern des Ortsausschusses gehalten wurde. Es war auch nicht das erste Mal, dass über die Sparmaßnahmen diskutiert werden sollte, die durchzuführen sind, um das Haushaltssicherungskonzept der Stadt Wegberg umzusetzen. Diese Sitzung jedoch weckte besonders großes öffentliches Interesse. Der Grund hierfür: Bestandteil der Tagesordnung war die Diskussion über das Weiterbestehen sämtlicher Grundschulen, die der Stadt Wegberg angehören, und über das der Mediothek unseres Wegberger Schulzentrums.
Letzteres betrifft besonders die Schülerinnen und Schüler, die eine der drei weiterführenden Schulen des Wegberger Schulzentrums besuchen, da die Nutzung der Mediothek für die meisten von ihnen zum (Schul-)Alltag gehört. Weil das öffentliche Interesse an den oben genannten Themen sehr groß war, wurden an diesem Abend zu dem öffentlichen Teil der Sitzung besonders viele Schüler, Lehrer und Eltern erwartet, weshalb man als geeigneten Ort für die Veranstaltung die Aula des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums auswählte. Dieser Platz wurde auch benötigt, denn es erschienen tatsächlich zahlreiche Wegbergerinnen und Wegberger, um der interessanten Diskussion beizuwohnen. Selbstverständlich waren auch einige Schüler und Lehrer unserer Schule anwesend, um sich gegen die Schließung der Mediothek auszusprechen.
Die Diskussion um die Schließung der Mediothek wurde laut, nachdem die FDP- und die CDU-Fraktion der Stadt Wegberg vorschlugen, die Bibliothek und Mediothek, die sich im MKG befindet, nicht mehr mit Personal der Stadt auszurüsten, um so Personalkosten zu sparen. Viele schlossen aus dieser Überlegung auf eine eventuelle Schließung der Mediothek, doch die FDP korrigierte diese Auffassung nun offiziell: Man wolle die Mediothek auf keinen Fall schließen, sondern lediglich über eine neue Art des Betreibens nachdenken. Eine Möglichkeit sei es, ehrenamtlichen Eltern oder Schülern die Verantwortung für die Mediothek zu übertragen. Diese Vorschläge fanden keinen großen Anklang bei unserer stellvertretenden Schulleiterin Maj Kuchenbecker, die als Ausschussmitglied als sachkundige Einwohnerin und Vertreterin für die Schulen mitdiskutierte. Sie sieht keine Möglichkeit, weitere Kürzungen vorzunehmen; außerdem wurde darauf verwiesen, dass die Mediothek bereits vor einiger Zeit kurzfristig geschlossen wurde - zum Nachteil der Schüler. Auch sehe die Schulleitung des MKG keine Lösung darin, Eltern einzuspannen, da diese neben ihrem Erwerbsleben kaum noch Zeit hätten, sich um eine öffentliche Einrichtung zu kümmern. Genau dies wurde nämlich bereits ausprobiert, jedoch scheiterte das Projekt. Auch ist es laut Maj Kuchenbecker keine Lösung, ein Schülerteam die Mediothek leiten zu lassen, da diese durch G8 schon stark genug eingespannt seien und deshalb nicht genug Zeit hätten, sich in diesem Maße außerschulisch zu engagieren. Schon am Beispiel des Oberstufen-Raumes sehe man, wie viel Arbeit die Instandhaltung eines einzigen Raumes für die Schülervertreter bedeute.
Auch ist zu sagen, dass die Schule bereits in der Vergangenheit einen Sparbeitrag geleistet hat, indem sie auf die vorher angestellte Diplom-Bibliothekarin verzichten musste.
Weitere Gründe für das Fortbestehen der Mediothek wurden angeführt: Die Schüler wollen und müssen die Mediothek intensiv nutzen, um ihre Hausaufgaben in Form von Recherchen, dem Erstellen von Vorträgen oder Ausdrucken vorzubereiten - hier bietet die Mediothek Möglichkeiten, die essentiell für die Schüler unserer Schulen sind.
Ebenso bietet die Mediothek die Gelegenheit, dass Flüchtlinge, z.B. die Schülerinnen und Schüler der internationalen Klasse, in Selbstlernprogrammen Deutsch lernen können.
Vielen Eltern ist die Betreuungsmöglichkeit in der Mediothek nach 15 Uhr sehr wichtig, wenn sie ihre Kinder an unserer Schule anmelden.
Um zu zeigen, wie sehr das Fortbestehen der Mediothek den Bürgerinnen und Bürgern am Herzen liegt, wurde der Ratssitzung eine Unterschriftenliste überreicht, in der sich vorab jeder eintragen konnte, der ebenfalls für den Erhalt plädiert.
Um den Ratsmitgliedern die momentan bestehende Situation am anschaulichsten darzulegen, wurden sie vor Beginn der Sitzung durch die Mediothek geführt, wobei auch einige Mitglieder der Schülervertretung des MKG betonten, wie wichtig dieser Raum mit seinen Möglichkeiten für die Schüler ist.
Der Ausschuss für Kultur, Soziales und Bildung hat nach der Diskussion schließlich mit einer Mehrheit entschieden, dass nun geprüft wird, wie und wo sich Einsparungen bei der Mediothek vornehmen lassen.
Für uns jedoch ist die Mediothek ein absolut unverzichtbarer Bestandteil unserer Schule!
Von Jonas Kirch (Jgst. Q1)