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Asyl in Wegberg - Jeder, alle, wir

Am 07.09.2015 fand im MKG Wegberg eine Veranstaltung für zwei Klassen der Jahrgangsstufe 7 statt. Thema dieser Informationsstunde war das derzeit in den Medien aktuellste Thema, die "Flüchtlinge". Herr Friedrich und Frau Negwer luden zu diesem Anlass die erste Vorsitzende des Flüchtlingshilfsvereins "ASYL in Wegberg - Jeder, alle, wir" ein, um unsere Siebtklässler mit dem hoch debattierten Thema vertraut zu machen.

Impressionen von der Veranstaltung zum Thema "Flüchtlinge" im MKG Wegberg.

45 Minuten lang stellte Frau Peterek ihre Arbeit als Flüchtlingshelferin vor und führte den Schülern das Leben der fliehenden Menschen vor Augen. Seit Juni 2015 unterstützt die Organisation ASYL sowohl Wirtschaftsflüchtlinge - Menschen, die vor der Armut aus ihrem Land fliehen - als auch Kriegsflüchtlinge.

Zunächst veranschaulichte Frau Peterek die einzelnen Stationen der Flüchtlinge von der Notaufnahme über die Erstaufnahme, wo sich ein Flüchtling registrieren und impfen lassen muss, bis hin zur Kommunaleinrichtung, wo die Asylbewerber schließlich mehrere Jahre in kleinen, überfüllten Räumen leben müssen, bis das Bundesamt für Migranten und Flüchtlinge (BAMF) entschieden hat, ob ein Asylantrag gestattet oder abgelehnt wird.

Insgesamt baute der Vortrag der Vorsitzenden auf fünf Hauptthemen auf: die Kleiderkammer, die Sprachförderung, die Patenschaften, die Hilfe im Alltag und zuletzt die Einrichtung von Begegnungsstätten.

Impressionen von der Veranstaltung zum Thema "Flüchtlinge" im MKG Wegberg.

Es wurde betont, dass die Flüchtlinge ohne Hab und Gut in Europa ankommen und erst einmal mit Kleidung und Essen versorgt werden müssen. Dafür dienen die Notaufnahmen, wo vor der Ankunft der Flüchtlingswelle Ehrenamtler viele Stunden auf das Sortieren von gesponsorten Kleidungsstücken verwenden.

Des Weiteren müssen die Menschen die deutsche Sprache erlernen. Dies geschieht durch Bildarbeit. Die Mitarbeiter der Organisation legen den Flüchtlingen Bilder vor, neben denen der deutsche Name steht. Diese Methode sei sehr effektiv, da die Menschen ohne jegliche Vorkenntnisse in ein fremdes Land kommen und sich zunächst den Grundwortschatz aneignen müssen, damit eine Artikulation überhaupt zu Stande kommen kann. Auch hier treten die Teammitglieder des Hilfsprojektes wieder zum Vorschein: Es werden Lerngruppen gebildet oder geschulte Lehrer organisieren kostenlosen Deutschunterricht. "Warum gehen die Flüchtlinge, die französisch sprechen, nicht nach Frankreich?", lautete eine Frage eines Mädchens aus dem Publikum. Hierauf antwortete Frau Peterek, dass die Menschen in Deutschland die besten Weiterbildungsmöglichkeiten hätten.

Impressionen von der Veranstaltung zum Thema "Flüchtlinge" im MKG Wegberg.

Das dritte Thema umschloss die sogenannte Patenschaft. Diese dient der Alltagsbegleitung und ist somit gekoppelt mit dem Punkt "Hilfe im Alltag". Die Asylbewerber werden dort unterstützt, wo es möglich ist, sei es bei Einkäufen oder bei Behördengängen. Zusätzlich biete die Organisation ASYL in Wegberg Freizeitangebote an, damit die Flüchtlinge soziale Kontakte knüpfen können.

"Ab wie vielen Jahren kann man eine Patenschaft übernehmen?", "Gehen die Flüchtlingskinder in die Schule?" oder auch "Wie viele Flüchtlinge hat Wegberg schon aufgenommen?" - diese und zahlreiche andere Fragen wurden von den Schülern gestellt.

Insgesamt präsentierte Frau Peterek ihren Vortrag sehr anschaulich, da sie immer wieder einen Rückbezug zum Leben der Siebtklässler herstellte. Diese hörten aufmerksam zu und zeigten großes Interesse am Vortrag. Nun können sie sich ein genaues Bild von dem Leben eines Flüchtlings machen.

Von Annemarie Strompen (Jgst. Q1)