MINT-EC-Schule

MINT-EC-Cluster Medizinphysik

Cambridge-Zertifikate

Fobizz-Schule 2021/2022

Aktion Tagwerk
 

[ Berichte > Berichte für das Jahr 2014 > Bericht vom 25.06.2014 ]

In 15 Jahren Schule des Miteinanders geformt

Nur noch wenige Tage, dann geht eine beeindruckende Schullaufbahn zu Ende: Willy Meersmann, seit 1999 Leiter des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums, wechselt mit Ablauf des Schuljahres in die Ruhephase der Altersteilzeit. Auch seine Stellvertreterin Ursula Schmitz-Lanske beendet ihre berufliche Laufbahn. Die Schulleitung übernehmen im Sommer Dr. Barbara Tillmanns und ihre Stellvertreterin Maj Kuchenbecker.

15 Jahre lang war Willy Meersmann (63) Leiter des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums in Wegberg. Jetzt geht er in die Ruhephase der Altersteilzeit und übergibt die Schulleitung an Dr. Barbara Tillmanns. (RP-Foto: Jürgen Laaser)

Für Willy Meersmann ist es eine ungewohnte Situation. "Es gibt da einen Raum in der Schule, der ist seit einigen Tagen verschlossen und den darf ich nicht betreten", sagt der Schulleiter schmunzelnd. Hinter seinem Rücken bereiten Schüler und Lehrer seit Wochen eine große Party vor. Diese beginnt am Samstag, 28. Juni, um 10 Uhr vor dem Schulgebäude mit einer großen Überraschung.

Geheimniskrämerei war in den vergangenen 15 Jahren Meersmanns Sache nicht. Im Gegenteil: unter seiner Führung galt die Atmosphäre im Lehrerkollegium des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums als ausgesprochen offen und gut. "Dass meine Kollegen Freude an der Arbeit haben, war mir immer sehr wichtig, weil ich überzeugt bin, dass sich das auch auf den Unterricht überträgt", sagt Meersmann. Eine Schule des Miteinanders und der Menschlichkeit - an diesem Ideal hat Schulleiter Meersmann in den vergangenen 15 Jahren täglich gearbeitet.

Dabei kamen die Unterrichtsinhalte nie zu kurz. Während seiner Tätigkeit als Fachleiter für Mathematik am Studienseminar Mönchengladbach lernte Meersmann die neueste Pädagogik, auch basierend auf Erkenntnissen aus der Hirnforschung wertschätzen, wonach selbstständiges Tun in positiver Atmosphäre bei Schülern einen größeren Lernerfolg verspricht. Zuvor war er noch "ganz normaler Lehrer" für Mathematik, Informatik und Erdkunde am Erkelenzer Cornelius-Burgh-Gymnasium, "einer behüteten Schule für Mädchen", wie Meersmann rückblickend auf seine Zeit (1978 bis 1999) dort sagt. Seinen pädagogischen Ansatz bringt Meersmann auf eine einfache Formel: "Was man selber produziert, bleibt länger im Gedächtnis." Das hat auch seinen Führungsstil geprägt.

Willy Meersmann hat in den vergangenen 15 Jahren das Thema Schule in Wegberg wesentlich geprägt, sei es auf politischer Ebene als sachkundiger Bürger im Ausschuss für Bildung, Kultur, Soziales und Sport, sei es in seiner Funktion als Schulleiter während der organisatorisch herausfordernden Phase der Sanierung des Schulgebäudes. Meersmann gilt als moderater Vertreter der verkürzten Schulzeit bis zum Abitur (G8) und hat sich mit seinen Schulleitungskolleginnen von der Edith-Stein-Realschule und der Schule am Grenzlandring (Hauptschule) sehr für den Bau der Mensa im Schulzentrum eingesetzt.

Am wichtigsten waren Meersmann aber stets die Menschen, mit denen er zu tun hatte. Nicht ohne Stolz registrierte Meersmann Jahr für Jahr, dass während der von ihm initiierten Berufsinformationsbörse "Job-Info-Live" viele ehemalige Schüler im Wegberger Gymnasium aus ihrem erfolgreichen Berufsleben berichteten. "Es ist schön zu sehen, was aus unseren Schülern geworden ist", sagt Willy Meersmann. Früh erkannte er auch, wie wichtig der Kontakt der Schule zur Wirtschaft und Arbeitswelt war. Er machte das Wegberger Gymnasium zur Siemens-Partnerschule und erreichte als MINT-EC Schule die Förderung durch die Telekom-Stiftung.

Großartig vorbereitet hat Willy Meersmann den Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand nicht. Er freut sich auf mehr freie Zeit. "Ich werde dann von allem einfach ein bisschen mehr machen", sagt Meersmann. Ein bisschen mehr Krimis lesen, ein bisschen mehr Golf spielen und ein bisschen mehr reisen. Und ganz bestimmt will sich Willy Meersmann im Ruhestand ein bisschen mehr Zeit nehmen für seinen sechs Monate alten Enkel Elia.

Von Michael Heckers
Rheinische Post, 26.06.2014 (Seite C3)