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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2013 > Bericht vom 22.02.2013 ]

Informationsabend zum Thema Suchtprävention für alle Eltern der Klassen 7

Am Mittwoch, dem 06.02.2013, fand mit Unterstützung der Suchtberatung des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums Wegberg ein Informationsabend für alle Eltern statt. Der Informationsabend war zunächst im engen Zusammenhang mit der Unterrichtsreihe "Sucht" in der Jahrgangsstufe 7 (Biologie) geplant worden, weshalb zunächst nur die Eltern dieser Jahrgangsstufe eingeladen worden waren. Doch auch recht viele Eltern anderer Jahrgangsstufen zeigten Interesse und kamen an diesem Abend ins Pädagogische Zentrum des MKG Wegberg.

Die Schulsozialarbeiterin Stefanie Glaser sowie der neue Suchtberatungslehrer Sebastian Bültmann organisierten die Veranstaltung, welche die Eltern über die aktuellen Entwicklungen der Suchtproblematik bei Jugendlichen aufklären und ihnen den Umgang mit den ersten Alkoholerfahrungen ihrer Kinder erleichtern sollte.

Nachdem alle interessierten Eltern im PZ Platz genommen hatten, leitete der Schulleiter Willy Meersmann die Veranstaltung ein, indem er das neue Programm der Suchtprävention im MKG und alle daran beteiligten Personen vorstellte sowie einen Vorgeschmack auf den kommenden Vortrag zweier Fachleute gab. Wie bereits vor einigen Jahren hatten sich der Kriminalhauptkommissar Herr Mathieu von der Polizei Heinsberg und Herr Poschen von der AOK bereit erklärt, die Veranstaltung zu leiten und den Eltern Hilfestellungen im Umgang mit den Kindern zu geben.

Mit Hilfe einer anschaulichen Power-Point-Präsentation stellte Herr Mathieu zunächst die Drogensituation im Kreis Heinsberg dar. Aus den Zahlen der Polizei wurde deutlich, dass immer mehr junge Leute mit Drogen in Kontakt kommen und abhängig werden. Oft handelt es sich dabei um Schüler, die in ihrem familiären Umfeld abhängige Personen erleben. Oft kommen sie aber auch durch Freunde in Kontakt mit Drogen und werden mit der Gruppe mitgezogen. Besonders die "Alltagsdroge Alkohol" wird dabei oft von Eltern unterschätzt. Erschreckende Statistiken zeigen, dass 40,6% der Jungen und 33,8% der Mädchen regelmäßig Alkohol zu sich nehmen. Anschließend betrachtete Herr Poschen die Drogensituation aus Sicht der Jugendlichen. Besonders suchtgefährdet sind Menschen, die sich in Lebensübergangsphasen befinden, also z.B. eine hormonelle Umstellung durchmachen - kurz gesagt: fast jeder Jugendliche von 12 -18 Jahren gehört der Risikogruppe an.

Oft fallen bei der Frage an die Jugendlichen nach ihren Gründen für intensiven Drogenkonsum Begriffe wie "Glücksgefühle", "Entspannung" und "Vergessen". Sie wollen Spaß haben und familiäre und schulische Probleme verdrängen. Sie versuchen die schwierige Frage nach ihrer Identität zu klären und ihre Unsicherheit im Kontakt mit anderen Menschen zu überspielen . Bei all diesen scheinbar positiven, kurzfristigen Effekten werden die Risiken und Folgen oft außer Acht gelassen, denn es gilt nach wie vor: Der häufige Genuss alkoholischer Getränke führt nicht nur zu irreversiblen organischen Schäden, sondern kann auch zu körperlicher und seelischer Abhängigkeit führen. Hinzu kommen die immer häufiger auftretenden Autounfälle auf Grund von alkoholisierten Fahrern mit verlangsamter Reaktionsfähigkeit, auch im Kreis Heinsberg. Zudem sind betrunkene Jugendliche vermehrt Opfer von Gewalttaten. Dabei sind besonders Mädchen gefährdet, die Opfer sexueller Gewalt werden können.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurden darüber hinaus andere verbreitete Drogen (beispielsweise Cannabis) thematisiert und sogar als Anschauungsmaterial in kleinen Plastiktütchen herumgereicht.

Zum Ende des Abends kristallisierte sich heraus, dass jede Familie eine individuelle Lösung für das Suchtproblem des Kindes finden muss, denn ein Patentrezept für alle gibt es leider nicht. Doch das frühzeitige Erkennen und das Annehmen fachlicher Hilfe, z.B. von Suchtberatungsstellen, bleibt ein zentraler Bestandteil in der Suchtbekämpfung. Hinzu kommt, dass Eltern durch ihr erzieherisches Wirken bereits in frühen Jahren einer späteren Sucht ihres Kindes entgegenwirken können. Sie sollen insbesondere bei Problemen immer ansprechbar für ihre Kinder sein, aber auch konsequent in der Erziehung sowie ein "gutes Vorbild" im Umgang mit Drogen sein.

Nach Abschluss des Vortrages von Herrn Mathieu und Herrn Poschen bedankte sich Herr Bültmann für den interessanten und aufschlussreichen Abend bei den beiden Gästen. Das Publikum nutzte abschließend die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Unklarheiten zu beseitigen.

Die Veranstaltung ist wegen ihrer grundsätzlichen Bedeutung auch für das kommende Jahr wieder geplant.

Von Kristina Döring (Jgst. 10)