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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2012 > Bericht vom 13.03.2012 ]

Sozialarbeiter für die Schulen

Anträge für das Bildungsund Teilhabepaket der Bundesregierung laufen in vielen Kommunen schleppend an. In Wegberg werden sich nun zwei Schulsozialarbeiter besonders darum kümmern, dass Kinder von Bürgern mit geringem Einkommen und Hartz-IV-Empfängern auf mögliche Hilfen aufmerksam gemacht werden.

Stefanie Glaser und Thilo Hartmann sind künftig als Sozialarbeiter an den Wegberger Schulen tätig. (RP-Foto: Günter Passage)

Zu ihren Aufgaben gehört auch die klassische Sozialarbeit. Zuschüsse zum Mittagessen, für den persönlichen Schulbedarf, eine Lernförderung oder für die Mitgliedschaft in einem Vereinen - das Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung kann für viele Bereichen genutzt werden.

"Die Sozialarbeiter machen gezielt auf mögliche Hilfen und Zuschüsse durch das Bildungspaket aufmerksam"

Tatsächlich erreichen Anträge die zuständigen Ämter nur schleppend. Medienberichte machen hohe bürokratische Hürden als Grund für die geringe Nachfrage aus. In Wegberg kommen hier die Schulsozialarbeiter Stefanie Glaser und Thilo Hartmann ins Spiel. Sie werden gezielt Kinder der betroffenen Zielgruppe - also Bürger mit geringem Einkommen oder Bezieher von Sozialleistungen nach SGB II oder SGB XII - über mögliche Hilfen und Zuschüsse durch das Paket aufmerksam machen und bei Anträgen helfen. Stefanie Glaser - Diplom-Sozialarbeiterin und -pädagogin - ist dabei für Schüler und Eltern des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums und der Gemeinschaftshauptschule Wegberg zuständig. Der ausgebildete Erzieher Thilo Hartmann arbeitet in der Edith-Stein-Realschule. Neben der gezielten Tätigkeit zum Teilhabepaket werden beide auch klassische Sozialarbeit übernehmen. Dazu gehören Konfliktfelder wie Probleme der Schüler in der Familie, der Schule selbst, Drogen- oder psychische Probleme. "Wir werden dabei beraten und an die richtigen Stellen weitervermitteln", sagt Glaser. Hartmann arbeitete zuvor im Bereich der Jugendhilfe in Bonn und dort später auch im Jobcenter, an der Nahtstelle von Schule und Beruf. Er definiert: "Ziel ist es, dass sich die Schüler ein eigenständiges Leben aufbauen können. In den weiterführenden Schulen werden die Weichen für das spätere Leben gestellt." Ein guter Abschluss sei deshalb wichtig. Die Schulsozialarbeiter können sowohl von Lehrern auf Auffälligkeiten aufmerksam gemacht als auch von Schülern während oder nach den Schulzeiten ins Vertrauen gezogen werden. Sie unterliegen der Schweigepflicht. Auch Hausbesuche erledigen Glaser und Hartmann auf Wunsch.

"Sie sind der letzte Mosaikstein in unserem Netzwerk", sagt Gerd Pint vom Schulamt der Stadt Wegberg. Beide werden in regem Austausch mit der vom Land finanzierten Schulsozialarbeiterin Ursula Hermes und der Streetworkerin Karina Opstals stehen. Gemeinsam sollen sie ihre Arbeit sinnvoll verknüpfen und sortieren. Auch der Kontakt zum Kreisjugendamt soll gepflegt werden. Die Kosten für die beiden neuen Stellen übernimmt der Bund. Angestellt sind Glaser und Hartmann bei der Stadt. Beide Stellen sind zunächst bis zum 31. Dezember 2013 befristet. Erste Gespräche im Ministerium deuteten jedoch darauf hin, so Gerd Pint, dass die Stellen dauerhaft eingerichtet werden könnten.

Aufgabenfeld

Zahl: Inzwischen gibt es drei Schulsozialarbeiter in Wegberg. Stefanie Glaser, Thilo Hartmann und schon seit mehreren Jahren Ursula Hermes.

Schulen: Glaser wird zu 70 Prozent am Gymnasium und 30 Prozent an der Gemeinschaftshauptschule eingesetzt. Thilo Hartmann arbeitet zu 100 Prozent an der Edith-Stein-Realschule. Er erhält dort auch ein eigenes Büro.

Von Carsten Preis
Rheinische Post, 13.03.2012 (Seite C3)